Nach meinen ersten zwei Arbeitswochen voller Eindrücke des doch sehr anderen indischen Schulsystems, des chaotischen Unterrichts, der wahnsinnig offenen und lieben Schüler und herzlichen Lehrer, war ich doch froh als ein indischer Freund uns vorgeschlagen hat, einen Wochenendtrip in das kleine Paradis Rishikesh im Himalaya zu machen.
Zuerst stand uns eine sechs-stündige Fahrt mit 14 Personen in einem 10er Bus über holprige Landstraßen, durch Städte und über Land bevor. Völlig geschlaucht und müde wurden wir dann mitten auf einer Straße am Himalaya aus dem Bus geschmissen und wussten nicht wohin mit uns, bis unser Reiseleiter uns einen kleinen Weg durch den Wald zeigte, der steil nach unten bis an unser Ziel, das Camp Dream Live, führte. Mit den ersten Blicken verschwand alle Müdigkeit: Ein sauberer Ganges, mit Sandstrand und kleinen Zelten mit "Meer"-Blick auf den Ganges, mitten im Himalaya! Nach dem ersten Rumgeplantsche im GANGES wurde uns Chai ins Wasser serviert und eine Shisha an den Strand gestellt. So lässt es sich wohl leben!
Als Nachmittagsprogram stand dann eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall an. Nach einer Klettertour durch den Wald des Himalaya haben sich fast alle von uns unter dem Wasserfall abgekühlt; teils in Badesachen, teils in normalen Sachen (Ich war eine von der schlauen Sorte im Bikini :)).
Wieder im Camp angekommen wurde nur noch gegessen, das Lagerfeuer angemacht und der Ort gebührend gefeiert. Als kleines i-Tüpfelchen gab es von anderen Bewohnern des Camps noch ein Feuerwerk zu bestaunen.
Am nächsten Morgen sind dann alle mehr oder weniger lieb geweckt worden, haben sich fertig gemacht, gefrühstückt und sind los gezogen, um im Ganges zu raften. Nach einer mal wilden und mal eher ruhigen Rafting Tour und Klippenspringen, sind wir in dem Ortskern von Rishikesh gelandet. Hier haben wir die berauschende Stille im Vergleich zum lauten Delhi genossen und uns über die German Bakery und deren deutsche Kunden gefreut. Wirklich lustig, wie seltsam es ist, wenn nach über einem Monat fremde Menschen Deutsch mit dir reden.
Am frühen Abend sind wir dann nur noch zufrieden in den Bus gestiegen, haben versucht es uns irgendwie bequem zu machen und wir verließen unser kleines Paradies am Ganges, am Fuße des Himalayas. Vielleicht ist es schon aufgefallen, dass ich gerne "Ganges" und "Himalaya" sage, aber der ganze Ausflug ist immer noch ein bisschen irreal und mal wieder eine ganz andere Seite von Indien gewesen.